Ungereimtes

© Dr. Gerhard Strobel

Gedichte sind es nicht, für Aphorismen zu lang ...
... und trotzdem einen Gedanken wert.

Die Anderen und ich

Ich lese von Türken, Syrern, Ghanaern, Chinesen, von Franzosen, Deutschen, Polen und Engländern;
ich höre von Muslimen, Juden, Christen und Orthodoxen, von Hindus und Buddhisten, von Sekten und Naturreligionen;
Man redet von Personen mit und ohne Behinderungen, von körperlichen,  geistigen oder seelischen Handicaps;
Was ist an Homos und Heteros, an Reichen und Armen, an Silver Agers und Teenagers so anders?
Ich sehe Gesichter von Menschen.

2014

Atommüll-Endlager

Wie haben wir 1970 unseren Hausmüll deponiert - vor 5 Jahrzehnten?
Und wie denken wir heute darüber?
Wir planen beim Atommüll heute für 1 Million Jahre voraus.
Wie werden wir in nur 50 Jahren darüber urteilen?

2014

Zeit

Stunden sickern
Tage quellen
Wochen rinnen
Monate fließen und
Jahre strömen
träge dem Ozean der Ewigkeit zu.

2014

Gebannt

Totes Holz im dunklen Wald,
Bäume liegen kreuz und quer.
da und dort ein Kauzruf schallt
Motorsägen dröhnen längst nicht mehr.

Ein Baum wird wachsen - hoch und höher
bis er mächtig ist und alt.
Sein Ende kommt nun immer näher -
der Specht sich in die Rinde krallt.

Bis der Riese schließlich fällt,
vergeht vielleicht noch manches Jahr -
zum Wohlergeh'n der Vogelwelt
und einer bunten Käferschar.

Sein Daseinszweck ist nicht beendet,
wenn niederstürzt des Waldes Stolz.
In der Natur wird nichts verschwendet -
manch' selt'ner Pilz braucht totes Holz.

Wo einst geherrscht der mächt’ge Baum
fällt jetzt ein Lichtstrahl auf die Erde.
Dort sprießt ein Keimling, man sieht ihn kaum,
auf daß er groß und stattlich werde.

Der Kreislauf schließt sich ein weiteres Mal -
wie oft noch, das steht in den Sternen.
Mensch - wir haben keine Wahl!
Natur, wir sollen
   Natur, wir müssen
      Natur, wir wollen von Dir lernen.

1996